Eine Brücke zur jungen Generation

Seit dem 29. Januar ist das Gesundheitszentrum Brandenburg (GZB) auf der Video-Plattform TikTok vertreten. Davor reifte im Kopf der Ausbildungsbeauftragen Anja Schalinski ein Jahr lang die Idee für ein neues Social-Media-Projekt. Da passte es gut, dass die Geschäftsführung des Uniklinikums sie fragte, ob das GZB gesundheitsspezifischen Social-Media-Content kreieren könne. Gesagt, getan: Anja Schalinski fragte ihre Azubis und sie brainstormten. Viele Auszubildende ließen sich für das Projekt gewinnen. Die Wahl fiel auf TikTok als Hauptplattform. „Bereits die ersten beiden Videos waren sehr erfolgreich“, sagt Anja Schalinski. Das neueste Video ging dann richtig durch die Decke: „Es hatte 370.000 Views. Nun haben wir fast 1000 Follower und können dann live gehen“, schildert sie stolz.

Drei der kreativen Köpfe hinter dem Kanal sind Michelle Heider, Shanna Grobowoj (beide Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten in der Orthopädie) und Helen Hein (Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten in der Chirurgie). Gemeinsam kümmern sie sich um die Content-Erstellung: „Wir vereinbaren Termine, um uns Ideen für Videos zu überlegen. In zwei bis drei Stunden drehen wir ein paar Videos vor“, erklärt Michelle Heider. Sie und Helen Hein agieren vor der Kamera, Shanna Grobowoj filmt. Auf einem Arbeitshandy speichern sie die gedrehten Videos, nach eventueller Bearbeitung gehen sie an Dr. med. Milena Schaeffer-Kurepkat, Geschäftsführerin des GZB, die sie prüft und den Posting-Termin festsetzt. Dann werden sie gepostet.

Die Azubis haben davor bereits selbst TikTok genutzt und wissen daher um die Vorzüge der Plattform. „Früher habe ich mich selbst über Unternehmen via TikTok informiert und mag den Mix aus humorvollem und informativem Inhalt. Diese Mischung wollen wir mit unserem Kanal auch bieten“, erzählt Shanna Grobowoj. Zudem haben sie die Chance, sich neben dem Praxisalltag kreativ auszuleben. Auch können sie ihre Erfahrungen mit Patienten teilen. Dafür sei TikTok perfekt, da dort realistischer und nutzernaher Content sehr gut ankomme. „Es erlaubt uns als Unternehmen einen positiven Effekt zu generieren und eine neue Form der Identifikation zu ermöglichen“, erklärt Anja Schalinski. In Bewerbungsgesprächen erntet sie dafür durchweg positive Reaktionen. Sehr beliebt ist Content, der mit dem aktuellen TikTok-Trend geht, wie Reihen à la „Ich bin ein Azubi“, in denen mit gängigen Klischees gespielt wird. Helen Hein motiviert es, den Zuschauern Einblick in das Leben als Azubi zu geben: „In den Videos können wir hinter den Kulissen zeigen, was wir gerne sagen würden, aber sonst nicht können“, erzählt sie. Der TikTok-Ansatz ist laut Anja Schalinski „das beste Mittel der Wahl für Recruitingzwecke“ und könne dem Personalmangel entgegenwirken. Wahrgenommen werden sie jedenfalls schon: Alle drei wurden bereits von Mit-Azubis und Freunden auf ihre TikTok-Präsenz angesprochen.

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