08. August 2024

Entscheidung für Familie und Heimatstadt

Das Uniklinikum hat einen neuen Projektmanager: Dr. phil. Tino Meyer

Die offene Bürotür ist bei ihm Programm. Sein Büro im Haus 8 liegt gleich neben der Kaffeeküche in der 2. Etage. Perfekte Gelegenheit, um mit Kollegen ins Gespräch zu kommen. Dr. phil. Tino Meyer ist seit Januar der Projektmanager des Uniklinikums Brandenburg. Die extravaganten Sneaker, die der 37-Jährige trägt, verraten einiges über seinen bisherigen beruflichen Weg. Der passionierte Basketballer hat in Magdeburg Sport und Technik studiert, hat an der Uni im englischen Loughborough in Materialwissenschaften promoviert und mehr als zehn Jahre lang in der Forschung und Entwicklung beim Sportartikel-Giganten Adidas gearbeitet. Zwei Jahre davon war er im US-amerikanischen Portland tätig.

Eines seiner ersten Projekte in Brandenburg an der Havel, greift etwas auf, das er aus seiner Portland-Zeit kennt. Im dortigen Uniklinikum habe es eine Art von Welcome-Center für Patienten gegeben. Eine OP-Lounge, in der die Patienten willkommen geheißen werden, ihnen die Nervosität genommen wird und sie sich in Ruhe auf ihre Operation vorbereiten können. Genau das soll es künftig auch in Brandenburg geben. Dafür steht er auch im Austausch mit der Klinik in Portland. „Die Unikliniken der beiden Städte haben übrigens noch etwas gemeinsam“, erzählt Tino Meyer schmunzelnd. „Sie liegen beide auf einem Berg.“

Rückblickend sagt er: „Es war immer mein Traum, einmal nach Amerika zu gehen.“ Im August 2019 wurde dieser Traum Wirklichkeit. Gemeinsam mit seiner Frau zog er an die Westküste der USA. Und genau dort reifte auch die sehr bewusste Entscheidung, in die Havelstadt – die Heimat von beiden – zu gehen. Das war in der Zeit der Corona-Pandemie. Damals wurde der gemeinsame Sohn in Portland geboren. Die Großeltern konnten ihren Enkel nicht besuchen. Die junge Familie konnte nicht nach Deutschland fliegen. Denn sie hätte dann nicht mehr in die USA einreisen dürfen.

Also Brandenburg. Keine leichte Entscheidung, wie Tino Meyer gesteht. Aber eine Entscheidung für die Familie und für die Heimat. Jetzt können die Großeltern den Nachwuchs jederzeit besuchen. Und als Projektmanager am Uniklinikum sieht der 37-Jährige die Chance, seiner Heimatstadt etwas wiedergeben zu können. Der gebürtige Brandenburger weiß, dass er als Branchenneuling viel lernen muss. „Man kann nicht alles wissen, aber man muss als Projektmanager Gespräche auf Augenhöhe führen können.“ Gespräche mit der Geschäftsführung, den Ärzten, dem Controlling … „Ich möchte die Leute abholen und sie motivieren“, sagt Tino Meyer. Das Wichtigste für ihn ist Kommunikation. Und die kann schon an der geöffneten Bürotür anfangen.

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