20. September 2019
Expertentreffen am Klinikum
Das Ergebnis des Treffens am Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel von Deutschen Experten für Bildgebung unter der Leitung von:
Radiologie, Vorstand der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik
Prof. Dr. Andreas G. Schreyer (Brandenburg) und Prof. Dr. Johannes Wessling (Münster)
und
Gastroenterologie, AG Bildgebung, Kompetenznetz Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Prof. Dr. Jonas Mudter (Schwerin) und Prof. Dr. Torsten Kucharzik (Lüneburg)
v. l. n. r.: Prof. Dr. A.G. Schreyer, Prof. Dr. J. Mudter, Prof. Dr. T. Kucharzik, Prof. Dr. J. Wessling
Ein Zwischenbericht:
In einem 6 stündigen Workshop haben diese Experten die Grundlagen gelegt, eine gemeinsame interdisziplinäre Befundungs-Grundlage für die Bildgebung bei Patienten mit Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) - (d.h. Patienten mit M. Crohn und Colitis ulcerosa) zu erarbeiten.
Nach mehrmonatiger Vorbereitung und Videokonferenzen durch die Teilnehmer vor dem Treffen wurde versucht, eine systematische Arbeitsliste (eine Art Checkliste) zu erstellen, was in einem MRT Befund (Radiologie) oder Sonographie-Befund (Gastroenterologie) erwähnt werden muss bzw. sollte. Dazu musste eine gemeinsame interdisziplinäre Übereinkunft geschaffen werden, so dass bei den verschiedenen Methoden jeweils die identischen Begriffe benutzt werden. Ungenaue Begriffe sollen so in den Befunden vermieden werden. Bei dem Treffen konnten die Experten sehr viel voneinander lernen und die Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in den Bildgebungsmodalitäten (Sonographie und MRT) erarbeiten.
Diese Checkliste und Normierung der Begriffe erlaubt dann künftig eine sogenannte „strukturierte Befundung“ von CED im Ultraschall und der MRT (Magnetresonanz-Tomographie). Diese strukturierte Befundung wird die Grundlage sein, die Ergebnisse der Bildgebung problemlos in computerlesbare Datenbanken zu übertragen und so mit Hilfe neuer Techniken (Künstliche Intelligenz, Machine Learning) bessere Auswertungen und Zusammenhänge im Krankheitsverlauf und Therapieansprechen zu erforschen. Aber auch eine bessere Kommunikation verschiedener Ärzte durch klar definierte Begrifflichkeiten wird durch diese strukturierte Befundung ermöglicht.
Basierend auf dem Brandenburger Treffen wird nun ein gemeinsames Dokument von den Experten verfasst und auf den wichtigen Kongressen der Gastroenterologie und Radiologie vorgestellt. Im Anschluss müssen diese Vorschläge weiter von den verschiedenen zunächst Deutschen Fachgesellschaften als neue Standards abgesegnet werden, um dann ggf. in Europäische Empfehlungen zu münden.