26. März 2025

Entspannter in den OP

Vor dem regulären Start testeten Auszubildende den neuen OP-Check-In.

„Herzlich willkommen in unserem neuen OP-Check-In!“ Mit dieser Begrüßung ist Projektmanager Dr. Tino Meyer eigentlich ein bisschen früh dran. Schon am 25. Februar – knapp eine Woche vor der offiziellen Eröffnung – begrüßt er rund 15 Auszubildende in medizinischen Berufen. Sie spielen einen Nachmittag lang die Patienten, um gemeinsam mit dem Personal die Abläufe und Technik im OP-Check-In des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel zu testen.

Die Azubis bekommen alle einen Laufzettel mit genauen Angaben zur Vorbereitungszeit, zum OP-Start, zur ungefähren Dauer der Operation. Zuerst aber kommen sie an den Aufnahme-Tresen und werden von der Medizinischen Fachangestellten (MFA) Joanne Lehrmann in Empfang genommen: „Guten Morgen! Werden Sie stationär aufgenommen? Ihre Chipkarte, bitte.“ Die Formalitäten sind schnell erledigt.

Der OP-Check-In ist Anlaufpunkt für diejenigen Patienten, die zu einer geplanten Operation kommen – ambulant oder mit anschließendem Klinikaufenthalt. Der große Vorteil für die Patienten: Der OP-Check-In ist direkt im Eingangsbereich, gegenüber der Pforte. Das bedeutet kurze Wege. Bisher meldeten sich die Patienten, die nach dem Eingriff stationär aufgenommen werden sollten, am frühen Morgen auf „ihrer“ Station. Je nach OP-Termin stand für sie noch einige Wartezeit an. „Jetzt wollen wir die Patienten so einbestellen, dass sie nicht länger als eine oder anderthalb Stunden im Vorbereitungsbereich warten müssen“, erklärt Patrick Muschalik, der Stellvertretende Pflegedirektor der Uniklinikums. Das macht es für die Patienten deutlich entspannter – und entlastet auch den Betrieb auf den Stationen. Der OP-Check-In „ist für unser Haus sehr wichtig“, betont Projektmanager Dr. Tino Meyer. Denn hier sollen die Patienten so gut wie möglich auf ihre Operation vorbereitet und beruhigt werden.

Die gelernte Arzthelferin Franziska Schwarz begleitet die nächste Test-Patientin in den Vorbereitungsbereich: „Hallo, kommen Sie mit, bitte!“ Erst geht es zur Umkleide. Und dann steht schon die Trage bereit, mit der es später in Richtung OP-Saal geht. Im richtigen Betrieb vom OP-Check-In bekommen die Patienten hier eventuelle Abführmittel in Vorbereitung auf ihre Operation, sie bekommen ihr Beruhigungsmittel und werden hier auch rasiert, wenn es der geplante Eingriff erforderlich macht.

Franziska Schwarz freut sich darauf, im Team mit vier weiteren MFAs in dem neu eröffneten Bereich zu arbeiten. Einige von ihnen kennen sich schon von ihrer Arbeit im Interdisziplinären Aufnahmezentrum (IAZ). Es gibt aber auch Neuzugänge wie Vanessa Herzberg. Die MFA hat vorher in einer Hausarztpraxis gearbeitet. Jetzt also ist sie am Uniklinikum tätig und ist gespannt auf die abwechslungsreiche Arbeit im OP-Check-In. „Das hier ist ganz toll und was ganz Neues für mich“, sagt die 22-Jährige. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachbereichen, mit den Kollegen vom OP – das reizt sie.

Die ersten Test-Patienten werden auf der Trage aus dem OP-Check-In geschoben. Pflegedirektor Ronny Seering gibt noch einen Tipp ans Team: „Achten Sie bitte darauf, dass die Kopfteile nach Möglichkeit etwas hochgestellt werden.“ Denn für die Patienten sei es angenehmer, sehen zu können, wohin sie gebracht werden, als nur auf die Decke starren zu müssen. Beim Testlauf gibt es kurze Transportwege: Einmal durch die Automatiktür raus und dann auch gleich wieder rein. Im Normalbetrieb werden die stationären Patienten nach der OP auf ihr Zimmer gebracht. Die ambulanten Patienten kommen zurück in den Check-In-Bereich.

Mathias Diedrich vom Patiententransport probt gleich den Ernstfall: „Könnte mal bitte einer schauen? Die Patientin hier kommt aus dem OP. Es geht ihr nicht so gut.“ Die Testpatientin stöhnt: „Ich kann nicht mehr. Mein Bauch! Ich muss mich übergeben. Gleich kommt’s!“ Eine gute Probe fürs Team: Wo sind die Brechbeutel? Funktionieren die Hilfeknöpfe?

Und schon kommt die nächste Patientin von ihrer OP zurück. „Frau Schmidt ist wieder da“, ruft der Transporteur. Frau Schmidt ist die Testpatientin Merle Heiert, MFA im zweiten Ausbildungsjahr. Die 22-Jährige testet auch gleich mal die Alternative zum Krankenbett. Im OP-Check-In gibt es neben 18 Krankentragen auch zwei Sessel auf Rollen für die Patienten, die nicht liegen müssen. Merle Heiert macht es sich bequem im roten Sessel. Daumen hoch für dieses Mobiliar.

Bis zum Nachmittag dauert der Test. Dem Team der Medizinischen Fachangestellten am Tresen und im Vorbereitungsbereich gibt er Sicherheit. Und er macht Lust auf die Arbeit in dem neuen OP-Check-In.

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