15. Oktober 2025
Sie hat die Fäden in der Hand
Marion Peterson ist die erste ERAS-Nurse im Uniklinikum Brandenburg.
Für Marion Peterson fängt die Pflege von Patienten, die zu einer OP ins Uniklinikum kommen, lange vor dem geplanten Eingriff an. Schon beim ersten Termin des Patienten im Interdisziplinären Aufnahmezentrum (IAZ) ist sie dabei und erklärt, was auf ihn zukommt. „Eine schonende Vorbereitung ist für die Patienten ganz wichtig“, erläutert die gelernte Krankenschwester mit 40 Jahren Berufserfahrung. Seit Mai ist sie als ERAS-Nurse auf der Station 3.2A der Allgemein- und Viszeralchirurgie tätig. Sie ist die erste ERAS-Nurse im Haus.
ERAS-Nurse steht für Pflegefachkräfte, die nach dem Konzept einer beschleunigten Genesung nach chirurgischen Eingriffen (Enhanced Recovery After Surgery) arbeiten. Ziel ist es, Patienten möglichst schnell wieder fit zu bekommen. Dazu gehört zum Beispiel eine schonende OP-Technik. Oder dass die Patienten nach einer Darm-OP einen Kaugummi bekommen, um den Speichelfluss und die Darmtätigkeit anzuregen. Dass sie mit dem Atemtrainer arbeiten, um das Risiko einer Lungenentzündung zu reduzieren. Oder dass einfach jemand an ihrer Seite ist, der mit ihnen Treppen läuft, der ihnen zuhört und der ihnen sagen kann, wie die Reha nach einer Tumor-OP aussieht. „Ich schaue mir jeden Tag meine Patienten an“, betont Marion Peterson. Sie ist auch bei der Chefarztvisite dabei und koordiniert die Zusammenarbeit von Medizinern, Pflegekräften, Sozialdienst, Psychoonkologen, Physiotherapeuten sowie Ernährungsberatern. Und sie ist ständig auf Achse: im IAZ, auf der ITS, auf der Wachstation. Immer genau da, wo ihre Patienten sind. Selbst noch viele Tage nach der Entlassung hält sie den Kontakt.
„Mein Herz schlägt für die Allgemein- und Viszeralchirurgie“, sagt Marion Peterson. Hier hatte sie fast 25 Jahre lang die Stationsleitung inne, bevor sie in die Abteilungsleitung wechselte. Jetzt also das ERAS-Konzept auf ihrer Lieblingsstation. Erklärtes Ziel ist es, eine Datenbank zu den einzelnen Behandlungsfällen aufzubauen. Das kann helfen, schneller die Ursachen von eventuellen Komplikationen zu ermitteln