Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie & -urologie

Hypertrophe Pylorusstenose beim Säugling

Die hypertrophe Pylorusstenose ist eine Erkrankung, die nur bei Säuglingen auftritt – meist zwischen der 2. und 8. Lebenswoche. Dabei ist der Ausgang des Magens verdickt, sodass die Nahrung nicht richtig weitertransportiert werden kann. Ein typisches Zeichen ist das schwallartige Erbrechen nach dem Trinken. Die Behandlung erfolgt durch eine kleine Operation, bei der der enge Muskel am Magenausgang durchtrennt wird. Die Heilungsaussichten sind sehr gut.

Was passiert bei einer hypertrophen Pylorusstenose?

Beim gesunden Kind wird die Nahrung vom Magen in den Darm weitergeleitet. Bei einer Pylorusstenose ist der Magenausgang – medizinisch „Pylorus“ genannt – durch eine Verdickung der Muskulatur verengt. Dadurch kann der Mageninhalt nicht in den Darm gelangen. Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen.

Welche Symptome treten auf?

Das auffälligste Anzeichen ist ein plötzliches, starkes Erbrechen, oft mit hohem Bogen („schwallartig“). Dabei handelt es sich um unverdauten Mageninhalt – die Galle fehlt. Obwohl das Baby hungrig trinkt, nimmt es nicht zu oder verliert an Gewicht. Weitere Hinweise sind Austrocknung, seltenes Wasserlassen und manchmal eine sichtbare Muskelbewegung am Oberbauch.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung. Dabei misst der Kinderarzt oder die Kinderärztin die Dicke und Länge des verdickten Muskels. In seltenen Fällen ist eine zusätzliche Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel nötig. Eine Blutuntersuchung hilft, den Flüssigkeits- und Salzhaushalt des Kindes einzuschätzen.

Welche Behandlung ist notwendig?

Zunächst wird das Baby durch eine Magensonde entlastet und bekommt über eine Infusion Flüssigkeit und wichtige Salze. Danach erfolgt die Operation – eine sogenannte Pyloromyotomie. Dabei wird der verdickte Muskel eingeschnitten, sodass der Magenausgang wieder offen ist. Der Eingriff kann klassisch oder minimalinvasiv (mit „Schlüssellochtechnik“) erfolgen. Schon wenige Stunden nach der OP darf das Kind wieder trinken.

Wie sind die Aussichten?

Die Operation ist sicher und erfolgreich – Komplikationen sind selten. In den meisten Fällen können die Kinder wenige Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause. Auch das schwallartige Erbrechen hört meist direkt nach der Operation auf. Die Pylorusstenose tritt in der Regel nur einmal auf und heilt dauerhaft aus.

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Ihr nächster Schritt:

Wenn Ihr Baby häufig erbricht oder nicht zunimmt, lassen Sie es bitte frühzeitig von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt untersuchen. Wird eine hypertrophe Pylorusstenose festgestellt, ist eine rasche Vorstellung in einer kinderchirurgischen Klinik sinnvoll. Dort sorgen erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für eine sichere Diagnose und Behandlung.