Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie & -urologie
Nässender Bauchnabel bei Kindern
Manche Neugeborene haben nach dem Abfallen des Nabelschnurrests einen "nässenden Nabel". Dabei tritt aus dem Bauchnabel Flüssigkeit aus. In den meisten Fällen ist das harmlos, manchmal steckt aber eine behandlungsbedürftige Ursache dahinter.
Was ist ein nässender Nabel?
Normalerweise trocknet der Nabel nach dem Abfallen der Nabelschnur ein und heilt in wenigen Tagen ab. Wenn jedoch weiterhin Flüssigkeit austritt, spricht man von einem "nässenden Nabel". Die Flüssigkeit kann klar, schleimig, eitrig oder sogar mit Urin oder Stuhl vermischt sein.
Mögliche Ursachen
- Nabelgranulom: Eine kleine Gewebewucherung, die meist harmlos ist
- Nabelentzündung (Omphalitis): Eitrige Entzündung durch Bakterien
- Urachusfistel: Verbindung zwischen Nabel und Harnblase – Urin tritt aus dem Nabel aus
- Omphaloenterikusfistel: Verbindung zwischen Nabel und Darm – Stuhl kann austreten
Wie wird die Ursache festgestellt?
Nach der körperlichen Untersuchung folgt meist eine Ultraschalluntersuchung. Je nach Befund können auch weitere bildgebende Verfahren notwendig sein.
Behandlung
Die Behandlung von Nabelauffälligkeiten variiert je nach Diagnose: Ein Nabelgranulom wird typischerweise durch eine Verätzung mit Silbernitrat behandelt, wobei in manchen Fällen auch eine kleine Operation notwendig sein kann. Bei einer Omphalitis (Nabelentzündung) ist die primäre Therapie die Gabe von Antibiotika. Im Falle von Fisteln, wie einer Urachus- oder Omphaloenterikusfistel, ist immer eine operative Entfernung des Ganges und dessen Verschluss erforderlich.
Hinweise für Eltern
Bitte beobachten Sie den Nabel Ihres Kindes. Wenn Flüssigkeit austritt, Geruch entsteht oder Rötung und Schwellung sichtbar sind, lassen Sie es frühzeitig ärztlich abklären. Wir beraten Sie gerne in unserer kinderchirurgischen Sprechstunde am Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel.