16. Dezember 2024
„Auch wir retten Leben!“
Was die Arbeit im Labor so besonders macht.
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Wenn Kathrin Kleps-Urban mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf Schulbesuch geht, muss einiges an Gepäck mit: Pipetten und gefärbte Flüssigkeit, um das Pipettieren zu zeigen und dann auch ausprobieren zu lassen. Gewebeschnellschnitt, Blutausstrich, Abklatschplatten, auf denen Bakterien gewachsen sind. Kathrin Kleps-Urban geht es darum, Schülern einen realistischen Einblick in ihren spannenden Beruf zu geben. Sie ist die Leitende Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin (MTLA) im Labor am Uniklinikum Brandenburg an der Havel. Schulbesuche stehen bei ihr regelmäßig auf dem Plan. Im November erst war es die von Saldern-Gymnasium Europaschule und im Januar ist es das Bertolt-Brecht-Gymnasium. „Das sind ganz tolle Termine“, berichtet die Leitende MTLA. „Viele Schüler interessieren sich sehr für die Laborarbeit, einige melden sich für Praktika bei uns an.“ Schülerpraktika bietet das Labor für Interessenten von der 9. bis zur 12. Klasse an.
Eine Ausbildung als MTL – das steht neuerdings für Medizinische Technologen für Laboratoriumsanalytik – starten jedes Jahr acht bis zehn Schulabsolventen am Institut für Laboratoriumsmedizin des GZB am Uniklinikum. Der Bedarf an Fachkräften ist groß. Und vielfältig sind die Einsatzbereiche. In der Mikrobiologie werden zum Beispiel in Blutproben von Patienten Krankheitserreger gesucht. Das Labor der Klinischen Chemie dagegen bestimmt unter anderem den Blutzucker, erhebt Nierenwerte, weist Giftstoffe im Körper nach – oder wie es die Stellvertretende Laborleiterin Yvonne Schimpf sagt: „Hier wird der Patient auf Herz und Nieren geprüft.“ Die Immunhämatologie sorgt dafür, dass für geplante Operationen oder Notfälle das passende Blut in ausreichenden Mengen da ist. Die Histologie checkt Gewebeproben auf krankhafte Veränderungen. Und was die molekulare Diagnostik macht, ist spätestens seit Corona und den PCR-Tests sehr populär.
„Unsere Laborbefunde ergeben zusammen mit den anderen Puzzlesteinen wie Röntgenbildern, MRT-Aufnahmen und den Symptomen des Patienten das Bild, das eine Diagnose ermöglicht“, erläutert Yvonne Schimpf. „Wir arbeiten zwar nicht direkt am Patienten, aber auch wir retten Leben!“ Zum Labor gehören mehr als 60 Mitarbeitende. Akademiker und Laborärzte ergänzen das Team. Die Ausbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin dauert nach einem abgeschlossenen Medizinstudium fünf Jahre.