16. Dezember 2024

„Na, so schlimm war’s ja doch nicht“

Diabetesberaterin Nadin Schwenk ist in den Praxen des Gesundheitszentrums Brandenburg unterwegs.

Verbote? „Die gibt es bei mir nicht!“, betont Nadin Schwenk. Was sie aber immer mit im Gepäck hat, ist ein Schreibblock für Notizen. „Ich höre den Patienten zu, frage nach Essgewohnheiten, Routinemahlzeiten, aber auch nach Hobbys oder den Enkelkindern.“ Nadin Schwenk ist Diabetesberaterin am Gesundheitszentrum Brandenburg. Sie kümmert sich um Menschen, die unter Typ-2-Diabetes leiden, dem sogenannten Altersdiabetes. Ihr wichtigster Trumpf bei der Arbeit ist Empathie. Sie zeigt Verständnis, nimmt sich Zeit und findet einen Ansatzpunkt, um zum gesunden Kochen oder auch zu mehr Bewegung zu animieren.

„Wir sind doch alle Menschen“, sagt sie lächelnd. Sie weiß aus eigener Erfahrung: „Manchmal brauchen wir Zucker für die Seele.“ Und da darf auch mal gesündigt werden – wenn als Ausgleich etwas mehr Bewegung auf dem Programm steht. Die Diabetesberaterin hat selbst eine Schwäche für leckeren Kuchen. Wenn sie sich den schmecken lässt, steht eine Extra-Runde mit dem Fahrrad an.

Nadin Schwenk ist gelernte Arzthelferin, hat eine Zusatzausbildung zur Diabetesassistentin gemacht und danach eine Weiterbildung zur Diabetesberaterin. Seit gut zwei Jahren ist sie am GZB. Sie hat hier zunächst in verschiedenen Praxen Erfahrung gesammelt und wird jetzt von Ärzten angefordert, die zum Beispiel Patienten mit frischer Diabetesdiagnose haben. Ihr Büro hat die 46-Jährige im GZB am Hauptbahnhof. Sie fährt aber auch in die Praxen an anderen Standorten der GZB GmbH zu Beratungsgesprächen. Beispielsweise nach Päwesin, Golzow, Premnitz, Wollin.

Auf diese Touren nimmt sie immer einen kleinen Einkaufskorb mit sehr anschaulichem Inhalt mit. Zum Beispiel Ketchupflaschen, in denen nur Würfelzucker ist: genau so viele Stückchen wie Zucker im Produkt enthalten ist. Und dann sind da noch viele Verpackungen von alltäglichen Lebensmitteln. „Ich möchte anschaulich erklären und greifbar machen, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt“, sagt sie. Dazu gehöre auch, auf der Verpackung nachzulesen, was alles drin ist. Denn das Problem ist nicht unbedingt der pure Zucker, sondern es sind die Lebensmittel, in denen er versteckt ist.

Nadin Schwenk freut sich jedes Mal, wenn Patienten nach einer Beratung Danke sagen für die sehr informative Runde. Und einen Satz hört sie besonders gern: „Na, so schlimm war’s ja doch nicht.“

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