16. Dezember 2024
Radfahrer und Umweltschützer
Professor Walter Noske ist aktiver Teilnehmer beim Stadtradeln.
Wenn Prof. Dr. med. Walter Noske aufs Fahrrad steigen will, dann hat er die Auswahl. Zwei Cyclocross-Räder, eines davon für längere Radreisen, stehen bereit, ein Mountainbike für unwegsames Gelände und ein einfaches Stadt-Rad. „Am liebsten fahre ich abseits der Straße, zum Beispiel rund um den Beetzsee“, sagt der 73-Jährige, der von 1994 bis zu seiner Pensionierung 2016 Chefarzt der Augenklinik war und weiterhin Augenheilkunde an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) unterrichtet.
Prof. Walter Noske war einer der aktivsten Teilnehmer beim Stadtradeln und er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Team des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel in diesem Jahr wieder den ersten Platz in der Stadtwertung erreichte. Vom 1. bis zum 21. September radelten 1046 Teilnehmende, um gemeinsam ein Beispiel für umweltschonende Mobilität zu setzen. Das Uniklinikum kam auf 18.363 Kilometer, wodurch rechnerisch drei Tonnen Kohlendioxid gegenüber Pkw-Nutzung eingespart wurden, vor „ZF On Tour“ mit 13.232 Kilometern und Voestalpine TTG mit 8.274 Kilometern. Auf Platz vier folgte übrigens noch ein Team des Klinikums: „Die Intensiven“ (7.965 Kilometer).
Das Stadtradeln ist aus Prof. Walter Noskes Sicht eine gute Aktion, um die positive Rolle des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel und Sportgerät zu fördern. Auch gesundheitliche Gründe und Entspannung nennt er für sich als Motivation, aufs Rad zu steigen. „Beim Radeln kommen mir oft auch gute Gedanken zum Unterricht“, sagt er. Wenn er an der MHB in Neuruppin unterrichtet, legt er die Strecke oft mit dem Rad zurück (rund 70 Kilometer), übernachtet dort bei einem Freund und radelt am folgenden Tag zurück. Auch für Urlaubsfahrten nutzt er das Rad, oft gemeinsam mit seiner Frau, ist auch schon bis nach Österreich gefahren. 5.000 bis 10.000 Kilometer pro Jahr legt er auf dem Sattel zurück.
Der Schutz der Umwelt ist für Prof. Walter Noske ein weiterer Grund, so viele Wege wie möglich unmotorisiert zurückzulegen. Wenn es mit Rad oder Bahn nur schlecht geht, nimmt er auch das Auto, aber das Fahrrad hat Priorität. Umweltschutz ist für ihn wichtig. Deshalb ist er Mitglied bei Health for Future, einer Gruppe, die sich für ein klimaneutrales und resilientes Gesundheitswesen einsetzt. In diesem Sinn setzt er sich auch am Uniklinikum und in der Nachhaltigkeitskommission der MHB ein, um den Ausstoß von Treibhausgasen im Gesundheitswesen zu verringern. Der ist auch in der Augenheilkunde vielfach zu groß, meint er und thematisiert das auch im Unterricht vor Studierenden und in Veranstaltungen zu Klima und Nachhaltigkeit.
Der ehemalige Chefarzt der Augenklinik kann in diesem Jahr sein 30-jähriges Dienstjubiläum feiern. Der gebürtige Darmstädter, der lange in West-Berlin gelebt hat, ist inzwischen begeisterter Brandenburger. Das war nicht immer so, gibt er zu. Als er 1994 auf den Chefposten in die Havelstadt wechselte, habe die Stadt für ihn noch wenig Attraktivität ausgestrahlt. Die damals noch in Kirchmöser angesiedelte Augenklinik hätte den Nachteil einer gewissen Isolation gehabt, dafür wäre das für das Gemeinschaftsgefühl der Abteilung sehr förderlich gewesen. „Die Geschäftsführung hatte immer ein Ohr für mich und hat mich in schwierigen Situationen unterstützt“, sagt er. Das sei ein weiterer Grund gewesen, warum er sich an der Klinik schnell sehr wohlgefühlt habe. Und auch sein Engagement an der Medizinischen Hochschule bereitet ihm immer noch viel Freude. Beeindruckt zeigt er sich vom hohen Engagement der Studierenden, die oft nebenher arbeiten müssten, teils in der Pflege, um ihren Lebensunterhalt und teilweise die Gebühren für die privat finanzierte Hochschule tragen zu können. Da hatte er selbst es einfacher als junger Mensch, erinnert er sich.