13. März 2019

Einigung im Tarifkonflikt

Tarifvertrag - Personaloffensive und Entlastung im Pflegebereich

Pressemitteilung – Einigung im Tarifkonflikt

Tarifvertrag - Personaloffensive und Entlastung im Pflegebereich

•    Ca. 80 zusätzliche Pflegekräfte bis 2021
•    Personalbedarfsgerechte schichtkonkrete Besetzungsvorgaben
•    Entlastung der Pflegekräfte und Verbesserung der Patientenversorgung

Brandenburg an der Havel, 13.03.2019

Die Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel GmbH und die Gewerkschaft ver.di haben sich am 23.01.2019 in Brandenburg an der Havel auf ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Entlastung der Pflegekräfte geeinigt. Mit der Umsetzung eines unterschriftsreifen Tarifvertrages wird nun unverzüglich begonnen.

Geschäftsführerin Gabriele Wolter und Gewerkschaftsvertreterin Heike Spies erklären dazu: Mit diesem Tarifvertrag wollen wir deutschlandweit Maßstäbe für eine faire, aufgabengerechte und auch nachprüfbare Personalausstattung im Pflege- und Funktionsdienst setzen. Mit beispielgebenden Arbeitsbedingungen und der Unterstützung unserer  Kolleginnen und Kollegen werben wir jetzt für den Wechsel von zahlreichen Pflegekräften in das Städtische Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel. Das Regelungswerk dient als Initial für eine gemeinsame und breit angelegte Fortsetzung unserer Bemühungen zur Gewinnung von examinierten Pflegekräften als Fachkräftebasis für eine qualitativ hochwertige und den Menschen zugewandte Patientenversorgung.

Das Klinikum will spätestens am 01.01.2021 mindestens 321 Vollzeitstellen mit examinierten Pflegekräften im Pflegedienst besetzt haben. Dies bedeutet einen Stellenzuwachs von etwa 80 examinierten Pflegekräften in den nächsten 2 Jahren. Für die einzelnen Bereiche des Funktionsdienstes wurden verbindliche Stellenplanzahlen  vereinbart. Das Klinikum wird sich dadurch deutlich von allen anderen Krankenhäusern im Umland durch seine gute Personalausstattung unterscheiden. Mit beispielgebenden Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind wir nicht nur am Arbeitsmarkt attraktiv als Unternehmen, sondern bieten gleichzeitig auch eine stabile, sichere und mit mehr zeitlichen Ressourcen den Patienten zugewandte stationäre Versorgung.

In dem Eckpunktpapier sind verbindliche Mindestbesetzungen der Stationen mit examinierten Pflegekräften geregelt. Dabei bemisst sich die Sollbesetzung der Pflegekräfte an der Anzahl der belegten Betten auf der Station. Die Mindestbesetzungsquoten sind individuell auf die Anforderungen der einzelnen Stationen angepasst und werden bis zum Jahr 2021 sukzessive erhöht. Für eine Normalpflegestation mit 36 Betten bedeutet dies beispielsweise eine Sollbesetzung mit vier examinierten Pflegekräften und der Stationsleitung im Früh- und Spätdienst von montags bis freitags. Im Jahr 2021 werden es fünf examinierte Pflegekräfte und die Stationslei-tung sein. Bei Unterschreitung der vereinbarten Besetzungszahlen sind konkrete Entlastungsplanmaßnahmen geregelt. Die Maßnahmen treten spätestens nach Ablauf von 24h nach Unterschreitung der Mindestbesetzung in Kraft. Sie reichen von Personalzuführung über Aufgabenreduzierung bis hin zur Bettenreduzierung und einem möglichen Aufnahmestopp für neue Patienten. Die Realisierung der Mindestbesetzung soll neben der Gewin-nung neuer Pflegekräfte auch durch flexible Arbeitszeitmodelle, Springer-Pools und die Gewährung von Flex-Zulagen gewährleistet werden.

Die Regeln zu Mindestbesetzung und Entlastung bei Unterbesetzung werden durch einen Katalog von Nebenbestimmungen flankiert. Eine Gleichstellungsübersicht regelt dabei im Detail welche Berufsgruppen bei der Berechnung der Mindestbesetzungsquote berücksichtigt werden und mit welcher Gewichtung sie in die Sollbesetzung einfließen. Für eine Übergangszeit von sechs Monaten ist der Entlastungsplan, ausgenommen die angemessene Aufgabenreduzierung, noch ausgesetzt. In dieser Übergangszeit wird für fünfmaliges Holen aus dem Frei ein Tag Zusatzurlaub gewährt.


Ansprechpartner für Rückfragen:

Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel GmbH
Personalleiter
Dr. Bert Stresow
Telefon: 03381/41 21 31
E-Mail:  b.stresow@uk-brandenburg.de

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Gewerkschaftssekretärin
Heike Spies
Telefon: 030/ 8866 -5260, 0170/5748543
E-Mail: heike.spies@verdi.de

Zurück