21. April 2020
6.500 Untersuchungen in 30 Tagen
Pressemitteilung – 6.500 Untersuchungen in 30 Tagen
• Leistungsfähigkeit im Institut für Labormedizin ausgebaut
• Technische Unterstützung durch Universität Potsdam
• Konzept für Vervierfachung der Testkapazitäten ausgearbeitet
Brandenburg an der Havel, 21.04.2020:
Am 16. März hatte die Abklärungsstelle für Corona-Infektionen im Gesundheitszentrum am Hauptbahnhof ihre Arbeit aufgenommen. Seit Mitte März ist auch das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2 im Institut für Labormedizin der Gesundheitszentrum Brandenburg an der Havel GmbH (GZB) etabliert und einsatzbereit.
Innerhalb eines Monats wurden fast 6.500 Tests durchgeführt. „4.500 Untersuchungen alleine im noch nicht abgelaufenen Monat April demonstrieren den gestiegenen Bedarf im Zeitverlauf und die lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“, so die ärztliche Geschäftsführerin des GZB, Dr. Milena Schaeffer-Kurepkat. Ungefähr die Hälfte der insgesamt Untersuchten stammen aus der Stadt Brandenburg an der Havel. Die Mehrzahl der Proben findet Ihren Weg ins Labor über die in Kooperation mit dem Ärztenetzwerk Brandenburg an der Havel geführte Abklärungsstelle im Gesundheitszentrum Brandenburg am Hauptbahnhof. Viele Proben stammen auch aus der extra eingerichteten Screeningstelle für Mitarbeiter des Städtischen Klinikums und von den stationären Patienten des Klinikums. Neben dem Bedarf in der Havelstadt wird das nähere Umland wie Potsdam, Potsdam-Mittelmark und das Havelland zum Teil mit versorgt. Es können bis zu 500 Tests am Tag im Mehrschichtsystem durchgeführt werden. Die Befundergebnisse stehen innerhalb eines Tages zur Verfügung, solange die tägliche Nachfrage die Kapazitätsgrenze nicht übersteigt. Die Anzahl der positiven Befunde ist momentan deutlich rückläufig, das entspricht dem deutschlandweiten Trend zur verringerten Neuinfektionsraten.
Wichtige Unterstützung erhielt die GZB von der Universität in Potsdam. Aus dem Institut für Biochemie und Biologie der Universität wurden dem GZB zwei PCR-Geräte zur Aufrechterhaltung der Kapazitäten zeitweilig zur Verfügung gestellt. „Auch bei einem Geräteausfall eines PCR-Gerätes ist das Labor hierdurch abgesichert“, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer des GZB, Felix Richter.
Am Institut für Laboratoriumsmedizin werden bereits auch Pläne für die Zeit nach der jetzigen Corona-Welle entworfen. „Obwohl durch das aktuelle Abklingen des Infektionsgeschehens die vorhandenen Testmöglichkeiten der Labore nicht voll ausgelastet sind, ist es jetzt notwendig, darüber nachzudenken, wie auf längere Sicht die Testkapazitäten aufrechterhalten oder sogar ausgebaut werden können“, so der Institutsdirektor Prof. Dr. Frey. Notwendig ist dies dafür, damit durch eine möglichst breite Testung der Mitarbeiter von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, ambulanten Versorgern oder anderen Einrichtungen der kritischen Infrastruktur mögliche Ausbrüche frühzeitig erkannt und bekämpft werden können, um deren Arbeitsfähigkeit auch bei zukünftigen Infektionswellen aufrechtzuerhalten. So wurde am Institut für Laboratoriumsmedizin ein Konzept erstellt, mit dem eine Hochdurchsatzdiagnostik realisiert werden könnte, bei der im Ergebnis bis zu 2.300 Proben am Tag analysiert werden könnten.
Prof. Dr. med. Oliver Frey, Institutsdirektor, Institut für Laboratoriumsmedizin